Bär und Raabe: „Deutsche Bahn muss versprochenen Lärmschutz umsetzen!“

Der Nidderauer Bürgermeisterkandidat und SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Bär sowie der Bundestagsabgeordnete Sascha Raabe sehen die Bahn weiterhin in der Pflicht, ihre versprochenen Lärmschutzmaßnahmen für Nidderau umzusetzen. Hintergrund ist die jüngste Nachricht der Bahn zum Thema Güterverkehr und Lärmschutz in Nidderau.

Im September forderte die Nidderauer Stadtverordnetenversammlung in einer von Bär initiierten Resolution die Deutsche Bahn AG auf, entlang der Bahnstrecke Hanau-Friedberg die bereits 2016 für 2020 in Aussicht gestellten Lärmminderungen für die betroffenen Anwohner zeitnah umzusetzen. Ebenso sollte sie Auskunft geben über die momentane und zu erwartende Nutzung der Strecke für den Güterverkehr. Raabe wandte sich daraufhin in einem persönlichen Schreiben an die Bahn und unterstützte das Anliegen. Nun liegen erste Antworten vor: Nach Auskunft der Bahn vom 21. Oktober verkehren derzeit täglich 31 Güterzüge auf der Strecke, davon die Hälfte nachts. Dazu kommen – wie in den vergangenen Monaten zu beobachten – Umleiter- und Sonderverkehre. Bis 2030 soll diese Zahl sich beinahe auf 56 Güterzüge täglich verdoppeln, wovon die Hälfte nachts fahren soll. Laut Deutscher Bahn wären diese Züge jedoch erheblich leiser als bisher, da ab dem 13. Dezember 2020 Güterzüge mit lauten Güterwagen verboten seien. Verstöße gegen diese Vorgabe würden seitens des Eisenbahn-Bundesamts geahndet werden.

Hinsichtlich der umzusetzenden Lärmsanierungen im Bereich Nidderau hat die Bahn mitgeteilt, dass derzeit schalltechnische Untersuchungen entlang der Strecke stattfänden. Auf Basis dieser Ergebnisse soll entschieden werden, an welchen Stellen aktive oder passive Maßnahmen durch den Bund finanziert werden. Bei aktiven Maßnahmen handelt es sich um Maßnahmen an der Strecke wie Lärmschutzwände, während passive Maßnahmen an anliegenden Gebäuden, zum Beispiel in Form von Schallschutzfenstern, vorgenommen werden. Die ersten Ergebnisse würden leider erst gegen Ende 2021 vorliegen.

Bär und Raabe ziehen ein gemischtes Fazit aus der Antwort der Bahn: „Natürlich hätten wir uns schnellere Maßnahmen seitens der Bahn erhofft. Nun gilt es dranzubleiben und immer wieder bei der Bahn nachzuhaken, bis sich etwas für die betroffenen Anwohner bewegt.“, so Raabe. Und Andreas Bär mahnt: „Enttäuschend ist für mich die Absage der Bahn, unmittelbar zugängliche Schienen in Wohngebieten einzufrieden. Ich hoffe sehr, dass nicht erst ein Mensch zu Schaden kommen muss, bis die Bahn die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme erkennt. Auch wenn die Bahn dazu nicht rechtlich verpflichtet ist, wäre es auch meiner Sicht sehr sinnvoll, um vor allem Kinder zu schützen.“